Teil 13: Der Survival-Guide bei Abmahnungen, Fortsetzung 1

Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Nicht Sie sind schlecht, sondern Sie werden systematisch gemobbt. Denn es ist unwahrscheinlich, dass Sie über Nacht Ihren Verstand verloren haben. Schreiben Sie eine Gegendarstellung. Schreiben Sie auch ein Mobbingtagebuch, damit Sie etwas in der Hand haben. Gehen Sie zum Personalrat und zu Ihrem Vorgesetzten und reden Sie darüber. Bestehen Sie darauf, dass Ihre Sicht der Dinge angehört wird, denn dazu sind Sie berechtigt. Verweigert man Ihnen die Anhörung, dann ist die Abmahnung unrechtmäßig.

Sollte Sie das nicht weiterbringen, dann verklagen Sie Ihren Arbeitgeber, wenn Sie einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht kennen und Ihr Nervenkostüm noch stark genug ist. Kämpfen Sie aber nicht um jeden Preis um Ihren Arbeitsplatz. Es gibt Mobbing-Opfer, die jahrelange Prozesse führen und sich damit finanziell und gesundheitlich ruinieren. Es ist manchmal klüger, den geordneten Rückzug anzutreten. Suchen Sie sich einen neuen Job, aber sagen Sie niemanden im Unternehmen etwas davon. Bewerben Sie sich auch nie intern. Der Flurfunk trägt alles weiter und Sie kommen vom Regen in die Traufe.

Übrigens, sollten Sie auf Grund der Abmahnung gekündigt werden und die Abmahnung war wegen unzutreffender Vorwürfe unzulässig, dann ist die Kündigung unwirksam.

Erzählen Sie Ihrem zukünftigen Arbeitgeber nie, dass Sie gemobbt wurden. Sie haben sich weiterentwickelt und waren mit Ihren bisherigen Aufgaben unterfordert. Ihr Ex-Arbeitgeber konnte Ihnen als mittelständiges Unternehmen keine Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Oder Sie befürchteten wirtschaftliche Schwierigkeiten.