Böse Kritiker?
Teil 5: Wie reagiere ich richtig? - Möglichkeit 4 von 5
4. Über die Körpersprache des Chefs ablachen
Oh-oh...
... das ist gefährlich. Wie frech, einfach den Chef auszulachen. Wie autoritätsuntergrabend. Ts ts. Wie können Sie nur.
Auch eine Bewerbungsberaterin hat nicht immer perfekte Auftritte im Berufsleben hinbekommen. Bevor ich mich selbständig machte, begab ich mich in ein Treibhaus namens öffentlicher Dienst. Frisch von der Fachhochschule kommend, ahnte ich noch nicht, dass man bestimmte Dinge nicht macht, weil sie vernünftig sind, sondern, weil der Chef es so angeordnet hat. Der schlimmste Fehler ist der, etwas zu tun, wofür man nicht zuständig ist, selbst, wenn es zu diesem Zeitpunkt notwendig war und man dazu fachlich in der Lage ist. Ich hatte nun meine Kompetenzen überschritten. Böses Mädchen! Also bekam ich eins auf den Deckel und der Chef hat sich etwas aufgeregt. Dabei sah er dermaßen komisch aus, dass meine Lachmuskeln doch sehr gefordert waren. Uff. Und dann wagte ich es auch noch, ihm einen wunderhübschen Feierabend zu wünschen.
War gar nicht gut. Krawumm. Die Tür war zu und der Chef fort.
Wer so wie ich zur Albernheit neigt und ziemlich leicht zum Lachen zu bringen ist, der kann die Situation nicht mehr retten. Da hilft nur noch eines, sich beim Chef zu entschuldigen. Das ist zwar nicht unbedingt authentisch, aber eine kleine Notlüge zur Rettung der Karriere ist durchaus erlaubt. Jedenfalls ist nach der Entschuldigung die Autorität des Chefs wieder hergestellt.
Emanzen, bitte weghören: Bei autoritären Chefs kommt ein Weibchenverhalten in dieser Situation gut an à la Sie sind so groß und stark und es ist noch alles so neu für mich.
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