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Wie freiwillig ist Selbstoptimierung?

Teil 6: Wie wäre es denn mal mit moralischer Selbstoptimierung?

Das Streben nach Selbstoptimierung ist nicht das Problem, sondern die Übertreibung. Denjenigen Menschen, die das exzessiv betreiben, sind andere Menschen schon deswegen egal, weil sie sich keine Zeit mehr für sie nehmen. Die Villa, der Garten, das Schönheitsprogramm, die Weiterbildung, der Sport, die Achtsamkeitsübungen, die Meditation, etc. ist dann wichtiger als die Freundin, die wiederholt unter einer toxischen Beziehung leidet. Sie wird dann mal schnell psychopathologisiert, leidet dann halt an einer dependenten Persönlichkeitsstörung und soll gefälligst eine Psychotherapie machen, damit sie sich nicht immer die hinterletzten Kerle als Partner aussucht. Dann braucht frau ja nicht zu helfen und kann auf dem Ego-Trip bleiben. Manchmal geben solche „Freundinnen“ ja auch nach ihrer eigenen Einschätzung tolle Tipps, dass „andere Menschen egal“ seien und wundern sich dann, dass die Freundin, die sich solche Tipps anhören musste und von der auch noch verlangt wurde, dass sie da „Hurra!“ schreit und diese befolgt, die Freundschaft kündigt, weil sie sich ihre Menschlichkeit erhalten möchte und nicht auch noch zur empathielosen Narzisstin mutieren will. Dann könnte sie sich nicht mehr im Spiegel betrachten.

Sie sehen, dass der Neoliberalismus die „Arschlochdichte“ erhöht. Dennoch gibt es immer noch genügend Menschen, die das nicht wollen und die sich bemühen, ein moralisch „guter“ Mensch zu sein, der hilft, wenn andere Menschen Hilfe brauchen, der sich nicht einmischt, wenn andere Menschen nicht nach Hilfe gefragt haben und keine brauchen, der Zivilcourage hat, der sich sozial engagiert und nicht auf wohlmeinende „Coachs“ hört, die so übertrieben besorgt um die „Gutmenschen“ sind, denen es mutmaßlich „schlecht“ geht, weil sie von anderen mies behandelt und ausgenutzt werden, da sie sich angeblich nicht abgrenzen können. Diese Coachs wollen anderen ihre Überabgegrenztheit verschreiben.

Lassen Sie das nicht zu. Der Maßstab ist Ihre Energie. Wenn Sie sich wirklich erschöpft fühlen, dann ist ein „Nein“ ok, aber wenn Sie sich fit fühlen, dann helfen Sie. Tun Sie sich aber auch mit anderen hilfsbereiten Menschen zusammen, damit nicht die ganze Arbeit an Ihnen hängt. Außerdem könnten Sie ja auch mal in eine Situation kommen, in der Sie Hilfe brauchen.

Resilienz1 ist nicht nur wichtig, um in einer neoliberalen Gesellschaft zu bestehen, sondern auch, um einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Welt ein besserer Ort wird. Deswegen bin ich ein großer Fan von Resilienz. Diese kann jeder Mensch lernen. Coachs helfen dabei und das ist gut so. Bei aller Kritik am Selbstoptimierungsdruck aufgrund der Zwänge einer neoliberalen Gesellschaft brauchen sie keine Angst zu haben, arbeitslos zu werden, wie mir mal ein Kollege gestand, dem das Thema „auf die Nerven“ ging, „weil es uns arbeitslos macht“.

Wenn Sie in etwas besser werden wollen - nur zu. Es sollte Ihnen aber Spaß machen und vielleicht teilen Sie es mit Freund*innen. Sehen Sie auch zu, dass Sie sich von der Welt nicht abkapseln. Demokratie braucht Demokrat*innen.

Videoquelle: 1) https://v.gmx.net/33763694_MSD.mp4 im Artikel „Kraft finden in der Krise: Mit Dumbledore und Beppo Straßenkehrer gegen Corona-Erschöpfung“ ganz unten.



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Ute Albrecht
Bewerbungsberaterin


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