Teil 2: Fakten zählen

1. Erfolgreiche Bewerber präsentieren sich nicht. Denn ihre Persönlichkeit mit allen Facetten und Widersprüchen ist Personalentscheidern herzlich egal. Wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, der traf bei der Selbstpräsentation eine kluge Auswahl und fütterte sein Anschreiben nur mit facts, die für die vakante Stelle relevant sind. Wenn verhandlungssicheres Englisch erwünscht ist, dann schreibt er, dass seine Englischkenntnisse durch seine zweijährige Tätigkeit als Vertriebsingenieur in Boston verhandlungssicher sind.
2. Wenn es um die sogenannten Soft Skills geht, dann behauptet er auch nicht in Politikermanier, dass er kommunikativ, flexibel und belastbar ist, sondern er beweist seine Kommunikationsfähigkeit mit einer Umsatzsteigerung von 25%. Vertrieb ohne Kommunikationsfähigkeit funktioniert nicht. Und ohne Flexibilität und Belastbarkeit ebenfalls nicht.
3. Er suhlt sich nicht in Eigenlob, sondern nennt hierarchisch über ihm stehende Personen, die seine guten Leistungen würdigen.
4. Er hat bei Kunden einen Stein im Brett.
5. Auf gar keinen Fall malt er dilettantisch ein Logo und druckt es mit einem Tintenstrahldrucker aus. Briefpapier der Marke Eigenbau sieht selbstgebastelt aus und ermöglicht Außenstehenden unfreiwillig den Blick in den eigenen Geldbeutel. Dass darin ziemlich Ebbe herrscht, dürfte klar sein, denn sonst könnte man sich ja eine vernünftige Druckerei leisten. Besser ist es, seinen Bewerbungstext auf unschuldig weißem Papier zu schreiben. Weniger ist oft mehr.