Studium überflüssig?
Wofür habe ich eigentlich studiert?
Damit ich beim Jobcenter lande und als Küchenhilfe, Produktionshelfer oder Erntehelfer arbeiten kann? Um mir anzuhören, dass ich keine Berufserfahrung habe, wenn ich mich gemäß meiner Qualifikation bewerbe? Und für Jobs als Industriekauffrau wegen Überqualifikation abgelehnt werde? Toll! Und dafür habe ich 40 TEUR ausgegeben. Damit aus mir etwas wird. Na, vielen Dank, liebe EntwicklerInnen der Agenda 2010 aus der Politik...
Die Verbitterung vieler Akademiker ist verständlich. Vor allen Dingen, wenn sie sich entgegen ihrer Neigung für ein Studium entschieden, für das ihnen später gute Chancen für den Berufseinstieg prognostiziert wurden. Oder damit Vati endlich Ruhe gibt. Man hat sich mit viel Selbstdisziplin durchgebissen und möchte für diese Mühen eigentlich mit einem gut bezahlten Job belohnt werden...
Anfang der 90er-Jahre wählten viele Studienanfänger ihr Studium nach pragmatischen Gesichtspunkten. Interesse oder Neigung waren zweitrangig. Sie sahen das Studium als Vorbereitung auf den Beruf und als Eintrittskarte für eine Karriere als Führungskraft.
Der Arbeitsmarkt macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Denn er ändert sich schneller als Experten es in Studien prognostizieren.
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